Nominalmiete
- dbaier73
- 14. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit

Die Nominalmiete ist die vereinbarte Miete in einem Mietvertrag, die in nominalen (d.h. nominalen Werten) Zahlen ausgedrückt wird, ohne eine Anpassung an die Inflation oder an die Veränderung von wirtschaftlichen Parametern wie dem allgemeinen Preisniveau vorzunehmen. Sie entspricht dem festgelegten Mietbetrag, den der Mieter zu Beginn des Mietverhältnisses oder in der jeweiligen Periode zahlen muss, ohne Berücksichtigung von Veränderungen des Wertniveaus oder mietrechtlichen Anpassungen.
Im Unterschied zur realen Miete, die inflationsbereinigt betrachtet wird, ist die Nominalmiete der absolute Betrag der Miete, der zwischen Vermieter und Mieter im Mietvertrag vereinbart wird. Sie stellt den „aktuellen“ Mietbetrag dar, den der Mieter fest und ohne Anpassung zu zahlen hat.
Berechnung der Nominalmiete
Die Nominalmiete ist einfach die vereinbarte Miete im Mietvertrag und stellt den Betrag dar, der in regelmäßigen Abständen (in der Regel monatlich) vom Mieter an den Vermieter gezahlt wird.
Formel:
Nominalmiete=Festgelegte Miete im Mietvertrag
Die Nominalmiete kann entweder als feststehender Betrag für die gesamte Dauer des Mietvertrags oder als variabler Betrag (z.B. bei Staffelmietverträgen oder Indexmieten) vereinbart werden.
Beispiel:
Wenn die Nominalmiete in einem Mietvertrag 1.000 Euro monatlich beträgt, dann ist die Nominalmiete für diesen Monat genau 1.000 Euro, unabhängig davon, ob die Inflation in diesem Monat gestiegen oder gefallen ist.
Nominalmiete vs. Realmiete
Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Nominalmiete und Realmiete zu verstehen:
Nominalmiete: Der feste Betrag, der im Mietvertrag festgelegt ist, und der unverändert bleibt, es sei denn, es gibt explizite Mietanpassungen im Vertrag (z.B. Staffelmiete oder Indexmiete).
Realmiete: Die inflationsbereinigte Miete, die den realen Wert der Miete im Vergleich zur Kaufkraft und dem Preisniveau der Wirtschaft widerspiegelt. Die Realmiete wird oft verwendet, um zu verstehen, wie sich die Mietkosten über einen längeren Zeitraum im Vergleich zu Inflation oder Löhne entwickeln.
Die Nominalmiete kann also über die Jahre hinweg konstant bleiben, während die Realmiete mit der Zeit sinken oder steigen kann, abhängig von der Inflation oder der wirtschaftlichen Entwicklung.
Beispiel für den Unterschied zwischen Nominalmiete und Realmiete:
Nehmen wir an, ein Bürogebäude hat eine Nominalmiete von 1.000 Euro pro Monat. Wenn jedoch die Inflation im Jahr 5 % beträgt, dann ist die realistische Kaufkraft dieses Betrags im nächsten Jahr nur noch 950 Euro. Die Nominalmiete bleibt weiterhin 1.000 Euro, aber die Realmiete ist unter Berücksichtigung der Inflation nur noch 950 Euro, was bedeutet, dass der Mieter tatsächlich weniger für denselben Mietwert erhält.
Nominalmiete in der Praxis
In der Praxis wird die Nominalmiete oft verwendet, um die finanziellen Rahmenbedingungen für Immobilienbewertungen und Investitionsentscheidungen festzulegen. Auch bei Mietverträgen wird in der Regel die Nominalmiete angegeben, da sie eine klare, unveränderte Zahl ist, die den finanziellen Rahmen für das Mietverhältnis definiert.
Wichtige Anwendungen der Nominalmiete
Mietvertragsgestaltung:Die Nominalmiete bildet die Grundlage für die Vereinbarung von Mietverhältnissen. Sie wird zu Beginn des Mietverhältnisses festgelegt und ist der Betrag, den der Mieter regelmäßig an den Vermieter zu zahlen hat, solange keine Änderungen wie Mieterhöhungen oder Anpassungen (z.B. bei Staffelmietverträgen) vorgenommen werden.
Immobilienbewertung:Bei der Immobilienbewertung wird die Nominalmiete genutzt, um die Mieteinnahmen zu berechnen und so den Wert einer Immobilie zu schätzen. Insbesondere im Ertragswertverfahren ist die Nominalmiete wichtig, da sie die Einnahmenbasis des Objekts darstellt.
Vergleichbarkeit von Mietverhältnissen:Die Nominalmiete ermöglicht eine einfache Vergleichbarkeit von Mietverhältnissen, da sie den feste Betrag widerspiegelt, der zu Beginn eines Vertrags gezahlt wird. Diese Transparenz hilft insbesondere bei der Marktanalyse und bei Mietpreisvergleichen.
Prognosen der Mieteinnahmen:Bei Investitionsentscheidungen hilft die Nominalmiete, die künftigen Mieteinnahmen der Immobilie zu kalkulieren, insbesondere wenn keine jährlichen Anpassungen wie Indexmieten oder Staffelmieten vorgesehen sind.
Nominalmiete und Mietanpassungen
Obwohl die Nominalmiete im Mietvertrag festgelegt ist, können Anpassungen an der Miete vorgenommen werden, zum Beispiel in Form einer Staffelmiete oder einer Indexmiete:
Staffelmiete: Hier wird die Miete in festgelegten Abständen (z.B. alle zwei Jahre) um einen bestimmten Betrag erhöht. Auch wenn die Nominalmiete ursprünglich einen bestimmten Wert hatte, kann sie durch diese Anpassungen steigen.
Indexmiete: Bei einer Indexmiete wird die Miete an einen Wirtschaftsindex (z.B. den VPI – Verbraucherpreisindex) gekoppelt. Das bedeutet, dass die Miete automatisch an die Inflation oder das allgemeine Preisniveau angepasst wird. Auch hier bleibt die ursprüngliche Nominalmiete bestehen, aber sie wird regelmäßig angepasst.
Fazit
Die Nominalmiete ist eine unveränderte Mietsumme, die im Mietvertrag festgelegt wird und die der Mieter zu Beginn des Mietverhältnisses zahlt. Sie dient als klare, grundlegende Grundlage für Mietverhältnisse und Immobilienbewertungen. Im Gegensatz zur Realmiete, die inflationstechnische Anpassungen berücksichtigt, bleibt die Nominalmiete konstant und stellt den nominalen Betrag dar, den der Mieter zu entrichten hat. Sie ist eine wichtige Kennzahl sowohl für Vermieter als auch für Investoren, um die wirtschaftliche Rentabilität von Immobilienprojekten zu beurteilen