Bodenrichtwert
- dbaier73
- 14. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Was bedeutet der Begriff Bodenrichtwert?
Der Bodenrichtwert ist der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter für unbebaute Grundstücke. In Deutschland dient er als Grundlage für die Besteuerung von Grundstücken und Boden. Er basiert auf den tatsächlichen Verkaufspreisen innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einer festgelegten Region (z. B. Gebiet, Gemeinde oder Stadtteil).
Mithilfe des Bodenrichtwerts können die Dynamik und Trends des lokalen Immobilienmarkts analysiert werden. Er ist zudem eine wichtige Kennzahl zur Bewertung von Grundstücken und Immobilien.
Es ist jedoch zu beachten: Der Bodenrichtwert ist lediglich ein Richtwert und bezieht sich nicht auf einen spezifischen Grundstückswert.
Wo kann man den Bodenrichtwert finden?
In Deutschland kann der Bodenrichtwert normalerweise bei den örtlichen Gutachterausschüssen oder dem zuständigen Kataster- bzw. Vermessungsamt erfragt werden – oft sogar kostenlos. Diese Stellen erstellen Bodenrichtwertkarten oder -tabellen, in denen die Werte pro Quadratmeter aufgeführt sind.
Es ist auch möglich, online Informationen über das Vernetzte Bodenrichtwertinformationssystem (VBORIS) zu erhalten.
Wie wird der Bodenrichtwert berechnet?
Der Bodenrichtwert wird berechnet, indem die Gesamtsumme der Grundstücksverkaufspreise an einem bestimmten Ort und innerhalb eines bestimmten Zeitraums durch die Gesamtfläche geteilt wird. Die Festlegung des Bodenrichtwerts für Bauland erfolgt gemäß den gesetzlichen Bestimmungen der jeweiligen Bundesländer. Spätestens am Ende jedes zweiten Kalenderjahres muss der Bodenrichtwert für ein Grundstück ermittelt werden. Die gesetzliche Frist beträgt zwei Jahre, aber die Wertermittlung kann auch häufiger erfolgen.
Zur genauen Wertermittlung eines Grundstücks wird in der Regel ein Gutachter hinzugezogen, der die spezifischen Gegebenheiten des Standorts berücksichtigt, basierend auf dem Bodenrichtwert.
Umrechnungskoeffizient für Bodenrichtwerte: Präzise Immobilienbewertung
Bei der Bewertung einer spezifischen Immobilie ist der Umrechnungskoeffizient für den Bodenrichtwert ein entscheidender Faktor. Dieser passt den allgemeinen Bodenrichtwert für die Region an die individuellen Merkmale des zu bewertenden Grundstücks an, wie beispielsweise die Größe, die Lage (z. B. Eckgrundstück oder innerhalb eines Baugebiets) und topografische Gegebenheiten.
In der Praxis wird der Bodenrichtwert mit dem Umrechnungskoeffizienten multipliziert, um einen individuellen Bodenrichtwert für das jeweilige Grundstück zu erhalten. Dieser spezifische Wert bildet dann die Grundlage für die Immobilienbewertung.
Faktoren, die den Wert beeinflussen
Die folgenden Faktoren können die Bewertung eines Grundstücks oder einer Immobilie beeinflussen:
Grundstücksgröße
Grundstücksform
Infrastruktur
Versorgungslage
Topografie
Nachbarschaft
Bodeneigenschaften
Bebauung
Art der Bepflanzung
Erschließungsgrad